Lichtraum

Ein räumlich experimentelles Projekt
Grundlagen des Entwerfens, SoSe 2005 und SoSe 2008,
Grundstudium, 2. Semester, Projektlaufzeit 6 Wochen à 4 SWS

Aufgabenstellung

Die Aufgabe besteht zunächst darin, sich ein Licht-Raum-Phänomen zu suchen, welches Sie in der kommenden Woche im Plenum vorstellen. Erläutern Sie den Kontext, die Fundstelle und Ihren persönlichen Bezug zum gewählten Phänomen. Weshalb haben Sie sich für genau dieses Lichtraum-Phänomen entschieden? Die Präsentation soll einen visuellen Erzählstrang aufweisen. Die Aufbereitung des Gefundenen ist also notwendig. die Mittel hierfür (z.B. Foto, Film, Zeichnung, Modell, etc.) sind frei wählbar.

Ausgehend von Ihrem gewählten Phänomen entwickeln Sie in den folgenden fünf Wochen Räume, in die Licht einfällt. Die Räume sind leer, es geht ausschließlich um die Lichtqualität in den Räumen. Die Außenform spielt ebenfalls keine Rolle. Von Bedeutung sind Volumen, und die Eigenschaften der von Ihnen gewählten Materialien (glatt, rau, glänzend, matt, absorbierend, transluzent, etc.) und das Licht (Tageslicht, Kunstlicht, Licht von unten, hinten, oben, seitlich, direkt, indirekt etc.). Die Wahrnehmung der Lichtqualität im Raum ist in den Entwurf einzuplanen. Die Räume sollen maßstäblich (z.B.: 1:100/1:50/1:20/1:1) gebaut werden. das Vorgehen ist ein räumlich experimentelles, dreidimensionales Entwerfen. Die Entwurfsschritte müssen festgehalten und dokumentiert werden (z.B. fotografisch, filmisch, zeichnerisch, protokollarisch, etc.).

Miriam Aust
Lichtwand aus Transparentpapier mit rückseitig aufgebrachten Transparentpapier- Lamellen. Durch die Faltung und Überlagerung des Papiers entstehen je nach Lichteinfall unterschiedliche dreidimensionale Strukturen auf dem glatten Trägerpapier.

Ingo Rues
Ineinander hängende Kuben aus geschichteten Wellpappestreifen. Je nach Lichteinfall wirkt der Äußere Kubus geschlossen und massiv, oder erlaubt Blicke auf den, sich im Inneren befindenden, zweiten Kubus.

Anna Holzapfel
Schattenstudie. Über den Verlauf eines Tages wurden in einem halboffenen Raum unter einem Treppenabgang in regelmäßigen abständen Schatten und Stimmungen protokolliert. Die so entstandenen Kreidezeichnungen wurden zusammen mit Fotografien ausgestellt.

Nora Brand
Eine aus Draht geformte Kugel liegt statisch auf einer horizontalen weißen Fläche. durch das Bewegen der Lichtquelle beginnt sich die Kugel scheinbar zu bewegen. Innerhalb kurzer Zeit kann unser Auge Kugel und Schatten nicht mehr voneinander unterscheiden; zwei- und dreidimensionale Erscheinungen wechseln sich ab und erzeugen ein Trugbild zwischen Raum und Fläche.

Miriam Knapp
Übersetzung dreidimensionaler Körper in flächige Graustufenbilder. Zunächst wurden unterschiedliche dreidimensionale Körper aus Papier gebaut, deren Abwicklung gezeichnet und ausgeschnitten. In einem nächsten Schritt wurde versucht, die verschiedenen Schattierungen der Körpervolumen als Grautöne auf die planen Schnittmuster zu übertragen.